Welche Relevanz haben Daten für ein Screening zur Augengesundheitsvorsorge, mit dem Ziel einer Prävention von altersbedingten Augenkrankheiten durch den Augenoptiker/Optometristen? Ohne Zahlenwerte gibt es keine Risikobewertung. Doch was steckt hinter der Analyse durch eine KI oder der Interpretation der Daten durch den “Opto”-„metristen“ – den das Auge Vermessenden? Unter dem Motto: «Vertrauen Sie den Daten nicht blind, ziehen Sie sie aber in Betracht!»

Sorgfältige Anwendung der Refraktionsmethodik führt in aller Regel zu präzisen und verträglichen Brillenwerten. Nicht immer jedoch laufen die Messungen völlig unkompliziert ab. Die Ergebnisse können überraschend von früheren Refraktionswerten abweichen oder sehr stark schwanken. Reaktionen der Kunden können unpräzise oder widersprüchlich sein. Solchen Unwägbarkeiten sollten die Aufmerksamkeit der Untersuchenden erregen, denn sie können wichtige Hinweise auf vielleicht bisher nicht entdeckte pathologische Zustände sein. Neben einem allgemeinen Überblick widmet sich der Vortrag speziell den Refraktionsauffälligkeiten bei den beiden „Volkskrankheiten“ Katarakt und Diabetes

Beim Augenarzt verschiebt sich die Tätigkeit hin zur operativen Versorgung. Der Optiker kann mittels der heutigen intelligenten technischen Geräte in die abgesicherte „Screening“-Untersuchung vordringen. Viele Kunden des Optikers haben noch nie Kontakt zu einem Augenarzt gehabt und im verantwortungsvollen Zusammenwirken beider Professionen entspinnt sich ein Win-Win. Mit dem großen Wunsch an die Verbände BVA und WVAO diese Perspektive ohne Animositäten für eine gemeinsame fachliche Zukunft im Kreise der Fachleute konstruktiv anzugehen, bevor Franchiser und nicht Fachleute unerwünschte Wege einschlagen. Lassen Sie uns eine gemeinsame Zukunft zum Wohle Ihrer Zunft inklusive einer Optometrie im europäischen Vorbild und unserer medizinischen Fachdisziplin herstellen.

Interview mit Studiogast

Fachpersonen im Bereich Augenoptik und Optometrie sind meist die erste Anlaufstelle bei Sehproblemen. Vor allem auch Netzhautveränderungen und erkrankungen können zu Sehstörungen und Refraktionsschwankungen führen. Über die letzten Jahre hat die Verbreitung unterschiedlichster Geräte zur Netzhautbeurteilung auch außerhalb der augenärztlichen Praxis zugenommen. Mit vielen Fallbeispielen und anhand eines standardisierten Beurteilungsvorgehens stellt Augenarzt PD Dr. Kromer die Möglichkeiten und Grenzen der Netzhautdiagnostik mittels Fundusfotos vor.

Das Glaukom gehört weltweit zu den Top 3 der Erblindungsursachen. Mit der modernen Technik beim Augenoptiker und Optometristen wird sehr häufig den Kunden auch die Dienstleistung Glaukom Screening angeboten. Doch was ist das Glaukom denn genau? Welche Varianten gibt es? Welche Untersuchungen machen für den Augenoptiker/Optometristen Sinn, was sollte immer geprüft werden und welche Untersuchungen sind nicht unbedingt nötig. Der Vortrag soll ein bisschen Licht in dieses Dunkel bringen und dem Augenoptiker/Optometristen sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Tipps vermitteln.

Die Perimetrie gehört zu den ältesten Untersuchungsmethoden des Auges, die OCT-Untersuchung ist historisch gesehen die jüngste Messtechnik. Eine Synergie zwischen diesen beiden so unterschiedlichen Methoden kann zahlreiche Informationen über das Auge preisgeben. Die subjektive Wahrnehmung des Gesichtsfeldes kann mit objektiven Messwerten ergänzt werden. Dadurch können Fehler durch Unaufmerksamkeit oder Überanstrengung kontrolliert und egalisiert werden. Die schnellen Aufnahmen eines OCT lassen nur wenig Spielraum für Fehlerquellen und runden die Diagnostik ab. Wir möchten Ihnen die Synergie aus OCT und Perimeter vorstellen und Ihnen die Vorteile einer solchen Kombination verdeutlichen.

Ein neues Gerät zu kaufen, ist relativ leicht. Auch ein OCT kann man bestellen, es liefern lassen und dann steht es da. Die Bedienung ist leicht erlernbar. Ein neues Gerät, das es bisher noch nicht gab in den Ablauf zu integrieren, Untersuchungen, die bisher noch nicht stattgefunden haben anzubieten, Befunde zu ermitteln und darüber zu sprechen ist dann schon schwieriger. Einen echten Mehrwert durch ein neues Gerät zu schaffen, für Kunden, Mitarbeiter und für das Geschäft ist eine Herausforderung, die man nicht einfach bestellen und sich liefern lassen kann. Ein echter Mehrwert muss entwickelt und aufgebaut werden, um dauerhaft und beständig zu sein. Markus Leonhard berichtet von den ersten 6 Monaten mit seinem neuen OCT, mit konkreten Zahlen und welche Ziele und Konzepte er dabei umgesetzt hat.

Die tägliche Aufgabe eines Optometristen umfasst unter anderem die Vorsorge der ganzheitlichen Augengesundheit mittels optometrischer Screenings. Das Beurteilen und Erkennen von Netzhautauffälligkeiten stellen hierbei wichtige Rollen dar. Eine frühzeitige Aufdeckung von Netzhautveränderungen kann zur Lebensqualität des Einzelnen und daher zur Seherhaltung der Bevölkerung beitragen. Der Vortrag handelt von Auffälligkeiten der zentralen Netzhaut und wird mit zahlreichen Fundusbildern sowie OCT-Schnittbilder veranschaulich.

Ein Glaukom bezeichnet eine Schädigung des Sehnervs durch erhöhten Augeninnendruck. Praktisch alle therapeutischen Ansätze zielen auf eine Senkung des Augeninnendruckes. Neben der klassischen, medikamentösen Therapie und verschiedenen Laserverfahren wurden in der chirurgischen Behandlung, insbesondere in der sogenannten MIGS (microinvasive glaucoma surgery), einige innovative Ansätze entwickelt, die eine geringere Komplikationsrate als bisherige operative Prozeduren versprechen. Die einzelnen Verfahren und die bisherigen Ergebnisse werden diskutiert.